Grund- und Mittelschule Scharrerstraße

Grund- und Mittelschule Scharrerschule

Julius Streicher Schule

Streicher

1936 erhielt die Schule vorübergehend den Namen des berüchtigten NS-Gauleiters von Franken, Julius-Streicher, einem der schlimmsten Hetzer im Dritten Reich, weil dieser bis 1923 an der Scharrerschule tätig war. Dort unterrichtete er die 6. und 7. Mädchenklassen. Er kam in einer für die damalige Zeit ungewöhnlichen Kleidung zum Unterricht: Reitstiefel, Reithose und Reitpeitsche. Eine ehemalige Schülerin berichtet: "Bei der Begrüßung schlug er mit der Gerte auf die Bänke. Seine Wutausbrüche, bei denen er Tintenfässer an die Schultafel warf und seine Taschentücher in Stücke riss, waren gefürchtet. Grundlos zerrte er die Mädchen an den Zöpfen aus der Bank und ließ sie in der Ecke des Schulzimmers stehen."

Geboren wurde Julius Streicher am 12. Februar 1885 in Fleinshausen, Landkreis Augsburg.

1909 kam er als Lehrer nach Nürnberg. Nach dem 1. Weltkrieg wurde er Mitglied mehrerer radikaler, nationalistischer Bünde

1922 trat er in die NSDAP ein und gründete die Ortsgruppe Nürnberg.

1923 wurde er Herausgeber des Hetzblattes "Der Stürmer", das gegen Juden und rassische Minderheiten hetzte. Wegen seiner Teilnahme am Hitlerputsch in München wurde er aus dem Schuldienst entlassen und erhielt bis 1928 Ruhegeld.

1924 Einzug in den Stadtrat

Streicher

1924 -1933 Landtagsabgeordneter für die NSDAP im Wahlkreis Nürnberg

1930 -1940 Gauleiter von Franken. Während seiner Amtszeit Säuberungsaktionen in Ämtern und Behörden, Enteignung und Vernichtung jüdischen Besitzes (Arisierungswelle).

1940 Verlust seiner Amtsgeschäfte aufgrund eines Urteils des Oberen Parteigerichtes wegen Bereicherung bei der Zwangsarisierung, Verunglimpfung des Reichsmarschalls Göring und sexualpathologischer Neigungen.

Bis 1945 lebte er auf seinem Gut Pleikershof bei Cadolzburg. Nominell blieb er aber Gauleiter und durfte den "Stürmer" weiter herausgeben.

1946 wurde er als Hauptkriegsverbrecher durch den Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg verurteilt. Am 16. Oktober wurde er durch den Strang hingerichtet.

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